Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 73

1909 - Leipzig : Hirt
7. Die Schleswig - Holsteinsche Frage. 73 staaten verhielten sich ablehnend, das Vierkönigsbündnis zustimmend. Ein Streit in Hessen hätte die beiden Parteien beinahe zum Kriege geführt. Der Kurfürst von Hessen, im Streit mit seinen Ständen, sprach den Bundestag um Hilfe an. Diese wurde zugesagt. Preußen legte dagegen Verwahrung ein, weil Hessen zu seiner Union gehöre. Beide Parteien ließen Heere in Hessen einrücken. Preußen zog seine Truppen zurück, als Rußland sich für Österreich erklärte. Gegen Rußland und Österreich, denen das Vierkönigsbündnis Gefolgschaft geleistet hätte, wollte Friedrich Wilhelm Iv. keinen Krieg wagen. Daher verstand er sich zu dem Aertrage von Olmüt; (1850). Die einzelnen Punkte sind: 1. Preußen löst Dte Unton auf, 2. uberläßt die Herstellung der Ordnung in Hessen dem Bundestage, 3. liefert Schleswig-Holstein an Dänemark aus. (Darüber im folgenden Abschnitte.) Der Vertrag von Olmütz bedeutet den Tiefstand der preußischen Politik unter Friedrich Wilhelm Iv. 7. Die Schleswig-Kolsleinsche Frage. Die gemeinsame Geschichte von Schleswig-Holstein beginnt mit dem Jahre 1386, wo nach dem Aussterben der Herzoglichen Familie von Schleswig Graf Gerhard Vi. von Holstein Schleswig als Lehen erhielt. Von nun an gab es ein Schleswig-Holstein. Als Gerhards Familie in männlicher Linie ausstarb, wählten die Stände von Schleswig-Holstein 1460 König Christian I. von Dänemark aus dem Hause Oldenburg zu ihrem Herzog gegen das Versprechen, daß Schleswig und Holstein ewig zusammen und ungeteilt bleiben sollten. Kaiser Friedrich Iii. erhob die Grafschaft Holstein zum Herzogtum. Holstein hatte während des Mittelalters zum Deutschen Reiche gehört und gehörte seit dem Wiener Kongreß zum Deutschen Bunde. Dagegen war Schleswig vor der Vereinigung mit Holstein dänisches Lehen gewesen und blieb es auch in der Folgezeit. Nach ihrer Vereinigung hatten die beiden Herzogtümer ihre eigne ständische Volksvertretung und ihre eigne Erbfolgeordnung, in der nur die männliche Linie erbberechtigt war. In Dänemark dagegen war Thronfolge der weiblichen Linie zulässig. Dies führte zur Verwicklung. Im Jahre 1848 kam Friedrich Vii. zur Regierung. Er war kinderlos. Nach den bestehenden Gesetzen war bei seinem Ableben in Dänemark die Zweiglinie Sonderburg - Glücksburg, in Schleswig-Holstein die Linie Sonderburg-Augusten bürg erbberechtigt. Um die Einheit zu erhalten, erließ Friedrich Vii. im ersten Jahre seiner Regierung eine Gesamtverfassung für Dänemark und die beiden Herzogtümer. Herzogs) Friedrich Das Wort Herzog ist hier nur Titel, nicht Bezeichnung eines regierenden Fürsten. Herzog und Fürst werden sowohl als Titel wie als Bezeichnung eines Regenten gebraucht. Der Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt ist regierender Fürst, Fürst Bismarck, Fürst Bülow hatten nur den Titel. Fürst Bismarck erhielt bei seinem Austritt aus dem Staatsdienst den Titel „Herzog von Lauenburg", aber keine Regierungsgewalt in Lauenburg.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 82

1909 - Leipzig : Hirt
82 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. geschlossen. Die Dänen traten die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. Österreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg für 2500000 dänische Reichstaler, das sind ungefähr 5645000 Mark, an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehörte nun ganz dem Königreich Preußen, die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden von Österreich und Preußen gemeinschaftlich Verwaltet^/ 4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein führte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und Österreich. Zwar hätten diese leicht beigelegt werden können. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich ausgetragen werden mußte. Österreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3y2 Jahrhunderte hindurch hatten die österreichischen Herzöge die deutsche Kaiserkrone getragen. Aber die meisten Länder Österreichs gehörten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preußens eine deutsche Bevölkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mächtig geworden, daß es auf gleicher Stufe mit Österreich und nicht unter diesem stehen wollte. Wilhelm I. war nicht österreichfeindlich. Als Österreich 1859 mit Frankreich und Italien kämpfte, hatte er mobil gemacht, um Österreich zu helfen. Auch hatte er beim Bundestage die Mobilmachung des deutschen Bundesheeres beantragt, aber als Gegenleistung den Oberbefehl über die Bundestruppen gefordert. Die österreichische Regierung setzte lieber die Lombardei aufs Spiel, als daß sie auf diese Bedingung einging. Sie beantragte 1863 eine Reform des Deutschen Bundes und lud die deutschen Fürsten zu einem Fürstentage nach Frankfurt ein. Erst vierzehn Tage vor dem Eröffnungstermine gab Kaiser Franz Joseph König Wilhelm davon mündlich Kenntnis. Die Einzelheiten des österreichischen Reformplanes wurden erst in Frankfurt bekanntgegeben. König Wilhelm erschien nicht, und Bismarck erklärte, daß es der Würde seines Monarchen nicht entspreche, Vorschläge entgegenzunehmen, über die er vorher nicht gehört worden sei. Auch hierin zeigt sich, daß Preußen Gleichberechtigung mit Österreich verlangte, nicht Unterstellung. Nach dem Kriege von 1864 wollte Österreich aus Schleswig-Holstein einen selbständigen deutschen Staat machen und den Prinzen Friedrich von Sonderst burg-Augustenburg zum Herzog einsetzen. Preußen war nicht grundsätzlich Dagegen, verlangte aber,.daß Schleswig-Holstein in den Zollverein eintrete, sein Post- und Telegraphenwesen sowie sein Heer unter preußische Verwaltung stelle und den Kieler Hafen abtrete. Auf diese Bedingungen ließen sich weder der Prinz von Augustenbnrg noch Österreich ein. Darauf

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 113. der Rckzug der Franzosen artete zur Flucht aus. Viele ertranken in der ange-schwollenen Elster, deren Brcke von den Franzosen zu frh gesprengt worden war. Den Rckzug der den Rhein erkmpfte Napoleon bei Hanau gegen die Bayern, die schon vor der Schlacht bei Leipzig von ihm abgefallen waren. Deutschland war frei. Die Rheinbundfrsten traten auf die Seite der Verbndeten; das Knigreich Westfalen lste sich auf, und die ver-triebenen norddeutschen Fürsten kehrten zurck. 4. Der Feldzug von 1814. Drei Heere marschierten gen Westen, Schwarzenberg im Sden, Blcher an den Mittelrhein, Blow nach den Niederlanden. Nach vergeblichen Friedensverhandlungen, die von sterreich angeknpft wurden, aber an Napoleons Verblendung scheiterten (er war mit der Rheingrenze nicht zufrieden), berschritten die Verbndeten den Rhein (Blcher in der Neujahrsnacht bei Kaub). Unter 1814. vielfachen Kmpfen mit wechselndem Erfolge rckten sie der Hauptstadt nher und hielten nach einem schwer errungenen Siege vor Paris ihren Einzug in die Stadt. Der Senat sprach Napoleons Absetzung aus und wies ihm die Insel Elba als Frstentum an. Ein Bruder Ludwigs Xvi. wurde als Ludwig Xviii. vom Senat auf den Thron berufen. Mit ihm schloffen die Verbndeten den Ersten Pariser Frieden, der fr Frankreich uerst gnstig aussiel, weil Alexander und Metternich, die es nicht sehr schwchen wollten, gromtig genug waren, den neuen König nicht fr die Snden der Republik und des Kaiserreichs den zu lassen". Frankreich erhielt im ganzen die Grenzen, die es vor den Revolntionskriegen gehabt hatte; keinerlei Leistungen wurden ihm auferlegt. Nach Abschlu des Friedens machten die Monarchen einen Besuch in London, dessen Bewohner den alten Marschall Vorwrts mit ihren Liebkosungen fast erdrckten. 113. Das Ende der Napoleonischen Zeit. 1814 1. Der Wiener Kongre, 18141815. Um die Staaten Europas zu bis ordnen, tagte seit dem Herbste in Wien eine Versammlung von Fürsten 1815. unj) Staatsmnnern. Eine ununterbrochene Reihe glnzender Festlich-fetten sorgte fr die Erholung der vornehmen Gste. a) Rußland behielt Finnland und bekam den grten Teil des Herzogtums Warschau als Knigreich Polen". Mit Schweden wurde Norwegen durch Personalunion vereinigt*), Dnemark erhielt dafr Lauenburg. Holland und Belgien wurden zu einem Knigreich der Niederlande vereinigt unter Wilhelm I., dem frheren Statthalter von Holland. England behielt Malta und Helgoland und erhielt Hannover zurck. In Italien wurden grtenteils die von Napoleon *) Seit 1905 hat Norwegen seinen eigenen König.

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 29

1909 - Leipzig : Hirt
113. Das Ende der Napoleonischen Zeit. 29 vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. Auch der Papst kehrte aus seiner Gefangenschast zurck. Die Spanier und die Portugiesen hatten sich schon vorher mit englischer Hilfe von der franzsischen Herrschaft Befreit. b) Die meisten deutschen Mittel- und Kleinstaaten blieben in dem Umfange bestehen, den sie in der letzten Zeit erlangt hatten. fter-reich bekam die abgetretenen Lnder zurck, ausgenommen Belgien und die schwbischen Besitzungen. Preußen erhielt Posen, den nrdlichen Teil des Knigreichs Sachsen (dessen König nach der Schlacht bei Leipzig als treuer Verbndeter Napoleons in preuische Gefangenschaft geraten war), Schwedisch-Pommern, Westfalen und die Rheinprovinz. Ostfries-land wurde dem Knigreich Hannover berlassen. Zwar hatte Preußen nicht den frheren Umfang und war noch dazu in zwei Lndermassen getrennt, aber die Verminderung der polnischen Bestandteile gereichte dem deutschen Preußen nur zum Vorteil, und die Notwendigkeit, im Westen wie im Osten auf die Sicherung seiner Grenzen bedacht zu sein, war eine Mahnung, seine geschichtliche Aufgabe in Deutschland nicht zu vergessen. c) Die Hoffnung des deutschen Volkes auf Herstellung eines ein-heitlichen Reiches erfllte sich nicht. Viele deutsche Fürsten, die ihre Un-abhngigkeit nicht aufgeben wollten, waren dagegen, auch Kaiser Franz und sein Kanzler Metternich, ebenso die auswrtigen Mchte. Nur mit Mhe gelang es, die 38 deutschen Staaten, von denen Holstein, Hannover und Luxemburg unter auswrtigen Fürsten standen, zu einem losen Ver-bnde, dem Deutschen Bunde, zu vereinigen. Von sterreich und Preußen gehrten nur die frher reichsdeutfchen Gebiete dazu (Karte 12). Vertreter der Fürsten bildeten den Bundestag zu Franksurt a. M, der nicht mehr Macht hatte als der ehemahlige Regensburger Reichstag; den Vorsitz fhrte sterreich. Eine gemeinsame Volksvertretung gab es nicht; doch sollte in den Einzelstaaten eine landstndische Verfassung statt-finden". Ebensowenig bestand eine gemeinsame Vertretung dem Auslande gegenber. Im Falle eines Krieges sollte jeder Bundesstaat eine bestimmte Anzahl Truppen stellen und der Bundstag einen Oberfeldherrn whlen. Von wem hatten die Staatsmnner des Wiener Kongresses die rcksichtslose Lnder- und Vlkerverteilung gelernt? 2. Die hundert Tage", 1815. Die Nachricht, da Napoleon am 1815. 1. Mrz in Frankreich gelandet sei, stellte die Einigkeit wieder her unter den Gromchten, die wegen der schsischen und der polnischen Frage beinahe in Krieg miteinander geraten wren. Sie erklrten Napoleon in die Acht und boten ihre Heere gegen ihn auf. Napoleon aber gewann in Frankreich schnell die Bevlkerung und die Soldaten fr sich und zog triumphierend in die Hauptstadt ein, aus der Ludwig Xviii. nach Belgien entflhen war. Auch Napoleon fhrte fein Heer nach Belgien, um Wellington und Blcher zu bekmpfen. Nachdem er am 16. Juni Blcher bei Ligny (Karte Nr. 12) zurckgedrngt hatte, griff er am

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 354

1906 - München : Oldenbourg
354 66. Der Übergang des Kurfürstentums Pfalz-Bayern an das Haus Pfalz-Zweibrücken. bezwecke nichts als das Los seiner Untertanen zu erleichtern und auch Frankreich zum Protest gegen die Auslieferung Bayerns an Österreich zu bewegen. Die Lage Bayerns sei ja so traurig wie denkbar. „Gänzlich besetzt von österreichischen Truppen, die darin wie in einer Provinz ihres Staates schalten und walten, die Untertanen erschöpft durch Frondienste und Lieferungen aller Art, entmutigt, beunruhigt, voll Abneigung gegen eine Regierung, gegen die man sie unablässig gehetzt hat und die sich nicht mehr halten kann." Das ganze Land sei mit kaiserlichen Truppen so überspannen, daß es, wenn heute der Kurfürst stürbe, ganz ins Belieben der kaiserlichen Befehlshaber gestellt wäre, ob sie den Nachfolger zum Regiment gelangen lassen wollten oder nicht. Die eigene Regierung ohne Ansehen, der Staatsschatz leer, die Schulden in keinem Verhältnis zu den Einnahmen, aber alles mit einem dichten Schleier verhüllt um dem Kurfürsten zu verbergen, wie ein großer Teil der Einnahmen in den Taschen feiler Beamten verschwinde. Die Steuern ungerecht verteilt, fast ausschließlich auf Bürger und Bauersmann lastend. Die Armee schwach, auch mangelhaft verteilt und aller Zucht entwöhnt, das Volk zurückgeblieben unter geistlichem und weltlichem Druck. „Die Leiden Bayerns," schreibt Heymann am 28. Januar 1799, „wachsen mit jedem Tage; schon im vorigen Monat waren die Ausgaben für die einheimischen und fremden Truppen auf 1400 000 Gulden gestiegen und die Summen mußten von den Einnahmen für das kommende Jahr vorweggenommen werden" .... „Alle Berichte, die aus dem Lande kommen, sprechen nur vom Verlust des Eigentums, von der Unzufriedenheit des Volkes, vom Ruin, der alles bedroht, wenn es nicht gelingt die Österreicher zur Zurückziehung ihrer Truppen bei gleichzeitiger Räumung der Rheinuser durch die Franzosen zu bewegen." Der Herzog erwarte Hilfe gegen die einen, wie gegen die anderen nur von Preußen. „Man wird mich vermutlich," sagte Max Joseph zu Heymann, „der Hinneigung zu Frankreich zeihen; ich weiß, daß viele sich diese gewagte Behauptung erlauben, aber man erwäge nur meine Lage und beurteile dann, ob ich mich geradsinniger und offenherziger verhalten konnte!" Zu Beginn des Jahres 1799 waren österreichische Truppen über das ganze bayerische Gebiet verteilt, Erzherzog Karl stand an der Grenze. Herzog Wilhelm von Birkenseld machte seinem Vetter Max Joseph wenig tröstliche Mitteilungen über eine Unterredung mit dem Führer der österreichischen Truppen. Der Erzherzog sprach ganz offen von einer zwischen den Höfen von Wien und München getroffenen Vereinbarung, wonach 15000 Bayern in die österreichische Armee eingeteilt werden sollten. In Bezug aus die Erbfolge äußerte sich der Erzherzog mit erschreckendem Freimut. „Es unterliegt keinem Zweisel," sährt Herzog Wilhelm fort, „wenn der Wiener Hos beabsichtigt sich Ihrer Besitzergreifung nach dem Tode des Kurfürsten zu widersetzen und wenn seine Truppen so wie gegenwärtig über das Land verteilt sind, so sehe ich kein Mittel, das verhindern könnte, daß wir dem Gesetz des Stärkeren uns beugen

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 538

1906 - München : Oldenbourg
538 112. Prinz Karl von Bayern. erfassen und in diesem Sinne sind die folgenden Zeilen geschrieben. Mit kurzen Worten möchten wir es versuchen das Bild eines edlen Mannes darzustellen, wie es der eigene Anblick in uns zurückgelassen. Auch in engen Grenzen mag die Schilderung ein gewisses historisches Gepräge gewinnen, denn er selbst, seine ganze Persönlichkeit, war eine historische Erscheinung. L) Prinz Karl war der Inbegriff einer vergangenen Epoche, deren Verständnis dem lebenden Geschlecht zum Teil verloren ging, aber es waren nicht die Schatten, sondern die schönen, die. liebenswürdigen Eigenschaften dieser Epoche, die er vertrat. Der Grundzug seines Wesens läßt sich in einem Worte zusammenfassen — er war ein Fürst im vollendetsten Sinne. Dazu hatte ihn seine Geburt bestimmt und sein ganzes Streben war: der Würde seines Namens auch die Würde der Persönlichkeit hinzuzufügen. Schon die Natur kam ihm dabei zu Hilfe, indem sie ihm jene Art von vornehmer Schönheit gab, die sich in jeder Hülle und in allen äußeren Situationen gleichbleibt. Eine dichte, fast unbändige Lockenfülle wuchs ihm in die gewölbte Stirn, tiefblaue Augen blickten aus den feinen, vornehm weichen Zügen, etwas Elastisches lag in seiner ganzen Gestalt. So war er damals, als er 1814 den König Max I. zum Wiener Kongreß begleitete, wo man ihm bald den Namen gab: »le beau prince de i) „Er war der zweite Sohn des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken, Maximilian Josephs, des späteren Kurfürsten von Pfalz-Bayern und ersten Königs. Geboren am 7. Juli 1795 zu Mannheim wurde er für die militärische Laufbahn bestimmt und dieser Bestimmung gemäß erzogen. 1813 und 14 nahm er als Generalmajor an Wredes Seite fast an allen Schlachten des Befreiungskrieges teil, in welchen das bayerische Korps in Aktion trat. In der Schlacht bei Brienne, deren glücklichen Ausgang die Verbündeten hauptsächlich Wredes Eingreifen zu banken hatten, focht Prinz Karl in den vordersten Reihen; rühmlich war auch seine Mitwirkung in der Schlacht bei Arcis (20. März 1814). Nicht höfischer Courtoisie, souberu allseitig anerkanntem Verbienst verbankt er die Ritterkreuze der militärischen Orben Bayerns, Österreichs und Rußlanbs, Auszeichnungen, welche statutengemäß nur auf dem Schlachtfelde erworben werden können. — Nach dem Tode Wredes trat er an die Spitze der bayerischen Armee. Am 16. Januar 1841 wurde er von seinem königlichen Bruder zum Feldmarschall und Generalinspekteur der Armee ernannt. 1860 wurde ihm der Oberfehl über das Vii. deutsche Bundesarmeekorps übertragen, im Kriege des Jahres 1866 erhielt er das Kommando über die bayerischen und die übrigen süddeutschen Bundeskontingente, das Vii. und Viii. Korps. Der Plan Prinz Karls mit den beiden Korps vereint zu operieren wurde durch die alsbalbige Kapitulation der Hannoveraner und durch die Nieberlage der Österreicher auf dem böhmischen Kriegsschauplatz vereitelt. — Nach den unglücklichen, aber nicht unehrenhaften Gefechten bei Kissingen und Hammelburg, später noch bei Würzburg, kam es zum Waffen-stillstanb und ant 22. August zum Frieden zwischen Bayern und Preußen. Sofort nach dem Friedensschluß legte Prinz Karl alle militärischen Würden nieder und zog sich vom öffentlichen Leben ganz zurück." C. Theodor von Heigel, Allgem. beutsche Biogr. Xv. 258.

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 520

1888 - Berlin : Hertz
520 T„nsercnzen in London. stillstand. Bei den weiteren Verhandlungen erklärte der preußische Minister von Bismarck im Einverständnis? mit Oesterreich, daß Preußen sich von allen Verpflichtungen gegen den König von Dänemark frei fühle und in Gemeinschaft mit den übrigen Großmächten eine anderweitige Regelung der Herrschaft über Schleswig-Holstein anbahnen wolle. Bei dieser Regelung müßten neben der gewissenhaften Prüfung der Erbansprüche vorzugsweise die Interessen und Wünsche der Herzogtümer selbst, ferner die Interessen Deutschlands ins Gewicht fallen. Diese bestimmte Erklärung Preußens hatte sofort zur Folge, daß fast alle Mächte, mit Ausnahme Dänemarks, die Londoner Uebereinkunft von 1852 fallen ließen. Dänemark aber widerstrebte auch bei den weiteren Verhandlungen jeder Anerkennung der staatlichen Selbstständigkeit der Herzogthümer; um so entschiedener verlangte Preußen die Trennung derselben von Dänemark, die Herstellung eines besonderen Schles-wig-Holsteinschen Staatswesens in inniger Verbindung mit Deutschland. Die anderen Mächte zeigten sich geneigt, auf eine solche Lösung einzugehen. Um die Gunst dieser Stimmung zu benutzen und eine rasche Erledigung herbeizuführen, einigte sich die preußische Regierung mit der österreichischen dahin, die Verbindung von Schleswig und Holstein zu einem eigenen Staate vorzuschlagen, und zwar unter der Herrschaft des Prinzen von Augnstenburg, Falls die Rechte desselben als gültig anerkannt würden. Dabei sollten aber die Herzogthümer jedenfalls in eine enge und gesicherte Verbindung zu Schutz und Trutz mit Deutschland treten. Ein Theil der anderen Mächte, besonders Frankreich, gingen bereitwillig auf die Gründung eines eigenen Schleswig-Holsteinschen Staates ein; nur über die Ausdehnung, in welcher Schleswig dem neuen Herzogthume zugewiesen werden sollte, herrschten Meinungsverschiedenheiten, invem verlangt wurde, daß der nördliche Theil, dessen Bevölkerung zum Theil däuisch spricht, bei Dänemark verbleibe. Ueber die Grenze aber, bis zu welcher dieser dänische Theil reichen sollte, gingen die Ansichten weit anseinander. Dänemark beharrte jedoch bei der Ablehnung aller gemäßigten Vorschläge, selbst als alle Mächte zur Annahme derselben drängten. Hieran scheiterten alle Versuche zur Verständigung und die Couserenzen gingen bei Ablauf des Waffenstillstandes fruchtlos auseinander. Preußen hielt sich nunmehr, da der Krieg von Neuem beginnen mußte, an keinen der Vorschläge mehr gebunden, die es während der Confe-renzen um einer raschen Verständigung willen gemacht hatte. Es schien einen Augenblick zweifelhaft, ob Oesterreich bereit sein würde, die kriegerische Gemeinschaft mit Preußeu weiter fortzusetzen. England zumal setzte Alles daran, Oesterreich jetzt von Preußen zu trennen. Aber eine Zusammenkunft des Königs Wilhelm mit dem Kaiser von Oe st erreich und ihrer Minister von Bismarck und Graf Rechberg in Karlsbad diente dazu, das frühere Einverständniß neu zu befestigen und bestimmte Verabredungen über den weiteren Feldzug zu treffen. Vor Allem kam es darauf an, die gänzliche Besitznahme von Schleswig durch die Eroberung der Insel Alsen zu vollenden, ferner ganz Jütland zu besetzen. Die Eroberung der I sel Alsen (29. Juni 1864). Unmittelbar nach Ablauf des Waffenstillstandes ertheilte Prinz Friedrich Karl, welcher inzwischen zum Oberfeloheru ernannt worden war, dem General Her-

8. Das Badnerland - S. 86

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 26. Der Bodensee. Stell Der König der deutschen Seen! I. Frage: Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Warum wird der Boden see der König der deutschen Seen genannt? I. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ausdehnung: Der Bodensee liegt., in der südöstlichen Ecke Badens. Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz grenzen an seine User. Der Bodensee hat einen Umfang von 30 Stunden. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (14 Stunden), seine größte Breite von Lindau bis Rorschach 22 km (4 Stunden).

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 270

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
270 Neue Geschichte. lieben, durch die Bande wahrer Bruderliebe verbunden bleiben, sich stets Beistand und Hilfe leisten, die Unter, thauen als Familienväter beherrschen, die Religion, den Frieden und die Gerechtigkeit aufrecht erhalten. Sie betrachteten sich nur als Bruder von der Vorsehung beauftragt, die Zweige Einer Familie zu regieren." Guter Wille war da nicht zu verkennen, wenn auch die That hinter ihm znrückblieb. Der Congreß zu Wien, der Juni 1815 geschlossen wurde, stellte die deutschen und europäischen Verhältnisse fest; es kehrte so ziemlich die alte Ordnung zurück. Das deutsche Reich wurde nicht wieder ausgerichtet; dagegen vereinigten sich seine 34 Staaten zu dem deutschen Bund und sandten sofort ihre Bevollmächtigten zur Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten nach Frankfurt auf den Bundestag. Dieser war aber ein Leib ohne Haupt und that blutwenig, außer daß er sich angelegen seiu ließ, alles in Ruhe zu erhalten; der lose Zusammenhang unseres Vaterlandes und das Uebergewicht, das dem geistlosen Oesterreich über das rege, aufstrebende Preußen zufiel, machte jeden Fortschritt schwer, daher ein großer Theil der Nation mißvergnügt blieb. Oesterreich, das sich mit Oberitalien schön abgerundet hatte, jedoch nur auf der Landkarte, dachte wenig an Deutschland; es hatte seine vielsprachigen Unterthanen zusammenzuhalten und bewachte besonders das unruhige Italien, das, nachdem es von dem Löwen Napoleon auf seine Bahnen mit fortgerissen worden war, nun dem Bären nur ungerne gehorchte. Sein Minister Metter-n i ch begnügte sich, nur für den Augenblick das Nöthigste zu thun, also namentlich die Ausstände in Neapel und Piemont 1821 mit Waffen zu unterdrücken, und die 1831 empörten Unterthanen von Modena, Parma und dem Kirchenstaat zu bänbigen, nebenbei auch aller Neuerung in Deutschland Hemmschuhe einzulegen. Der gute König von Preußen hatte sich mit kleiner Entschädigung begnügen müssen. Er bekam die Rhein-

10. Mitteleuropa - S. 82

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Staaten bort Basel bis Mainz. Abb. 79. Ein Schwarzwaldtcil (mit Eisenbahn; — der Höllsteig). werden dann von Dampfern rheinabwärts bis nach dem holzarmen Holland geschafft. Am Fnß der Gebirge treten häufig warme (Mineral-) Quellen zutage, so auch am Schwarzwald. Am bekanntesten ist Baden - Baden O am Nordende des Gebirges. Die Zahl der Badegäste ist doppelt so groß wie die der Einwohner. Weiter nördlich wird die Tiefebene im Osten begrenzt vom Odenwald. In ihm hielten einst die Nibelungenhelden die Jagd ab, auf der Siegfried er- mordet wurde. Gegenüber liegen die Hardt und der Donnersberg. 5. Die Staaten von Basel bis Mainz. K 80 Siehe Atlas, Staateukarte Deutschlands: Auf der Strecke Basel—maiuz trennt der Rhein zunächst das Großherzogtum Baden vom Reichsland Elsah- Lothringen und von der Rheinpfalz, die zum Königreich Bayern gehört. Dann durchfließt er das Südstück des Großherzogtums Hessen. Der Neckar durchfließt das Königreich Württemberg. Zur Wiederholung: Nenne die Städte, die wir kennen lernten a) im Großherzogtum Baden; d) im Reichsland Elsaß-Lothringen; c) in der bayrischen Rheinpfalz; ä) im Großherzogtum Hessen; e) im Königreich Württemberg! Gib jedesmal an, was du über die einzelnen Städte er- fahren hast!
   bis 10 von 672 weiter»  »»
672 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 672 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1591
1 11384
2 853
3 2407
4 4588
5 12916
6 762
7 3334
8 896
9 1502
10 9166
11 1239
12 2202
13 835
14 1194
15 724
16 2844
17 512
18 1369
19 3486
20 1009
21 4911
22 1493
23 563
24 1241
25 3453
26 2990
27 4060
28 2022
29 1918
30 1639
31 924
32 1276
33 4821
34 2034
35 672
36 1885
37 18530
38 1715
39 8296
40 535
41 886
42 1385
43 840
44 347
45 41946
46 1349
47 2203
48 1169
49 1616

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 74
1 443
2 7
3 684
4 532
5 740
6 138
7 550
8 1290
9 4627
10 358
11 239
12 74
13 124
14 4
15 940
16 2098
17 2026
18 509
19 462
20 756
21 92
22 2
23 786
24 14
25 100
26 8
27 133
28 101
29 3825
30 54
31 2
32 429
33 616
34 2593
35 87
36 546
37 496
38 1305
39 148
40 170
41 1177
42 102
43 298
44 7326
45 672
46 390
47 4
48 213
49 166
50 75
51 2434
52 127
53 76
54 54
55 10
56 250
57 318
58 80
59 438
60 5533
61 1042
62 106
63 116
64 120
65 69
66 319
67 561
68 451
69 153
70 520
71 314
72 540
73 1844
74 4842
75 48
76 289
77 353
78 361
79 116
80 836
81 34
82 87
83 83
84 22
85 725
86 488
87 50
88 6
89 48
90 49
91 30
92 2023
93 212
94 303
95 187
96 5169
97 88
98 1628
99 44

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 1
2 0
3 13
4 1
5 13
6 6
7 41
8 17
9 121
10 3
11 7
12 3
13 2
14 21
15 0
16 20
17 7
18 7
19 27
20 0
21 30
22 0
23 0
24 2
25 15
26 3
27 0
28 0
29 46
30 4
31 10
32 0
33 35
34 2
35 40
36 8
37 0
38 17
39 27
40 5
41 0
42 3
43 1
44 99
45 0
46 1
47 67
48 0
49 1
50 1
51 2
52 14
53 7
54 33
55 48
56 0
57 2
58 3
59 32
60 10
61 13
62 13
63 2
64 2
65 9
66 13
67 186
68 3
69 6
70 15
71 59
72 0
73 9
74 0
75 6
76 1
77 1
78 57
79 15
80 28
81 31
82 1
83 3
84 0
85 0
86 0
87 1
88 8
89 1
90 3
91 32
92 5
93 136
94 8
95 1
96 13
97 5
98 17
99 6
100 15
101 1
102 4
103 39
104 0
105 0
106 3
107 1
108 0
109 9
110 7
111 4
112 0
113 2
114 2
115 0
116 6
117 56
118 9
119 4
120 0
121 11
122 5
123 2
124 1
125 1
126 3
127 10
128 0
129 7
130 10
131 9
132 2
133 21
134 0
135 4
136 30
137 4
138 1
139 34
140 5
141 9
142 3
143 1
144 46
145 3
146 1
147 2
148 8
149 8
150 10
151 30
152 2
153 6
154 5
155 16
156 10
157 13
158 2
159 6
160 6
161 0
162 0
163 1
164 2
165 7
166 6
167 2
168 1
169 5
170 15
171 2
172 3
173 47
174 237
175 17
176 100
177 21
178 0
179 8
180 0
181 0
182 63
183 301
184 1
185 2
186 0
187 0
188 8
189 0
190 0
191 15
192 0
193 5
194 4
195 1
196 2
197 77
198 16
199 23